Pflegenotstand im Naturschutz - Biologische Vielfalt in Gefahr

Als Gesellschaft für Naturschutz und Auenentwicklung (GNA e.V.) kritisieren wir den Pflegenotstand im Naturschutz und die fehlende Unterstützung beim Erhalt von Lebensräumen.

Der Begriff "Pflegenotstand im Naturschutz" bezieht sich natürlich nicht auf fehlendes Personal wie im Gesundheitswesen, sondern auf fehlende Finanzmittel und ausbleibende Unterstützung bei der Biotop- und Landschaftspflege. Das hat fatale Konsequenzen für die Artenvielfalt.

Das Thema begleitet uns Naturschützer tagtäglich und wir arbeiten unermüdlich daran, diese Lücke zu füllen. Denn bleibt die Pflege und Betreuung von Lebensräumen in einer vom Menschen geschaffenen Kulturlandschaft aus, sind viele heimische Tier- und Pflanzenarten in ihrem Bestand bedroht. Gewässer verlanden, Amphibienlaichplätze verschwinden und Weiden überwuchern Nahrungs- und Rastflächen von Zugvögeln. Viel zu große Gehölzriegel zerschneiden eine einstmals offene Landschaft, die zum Beispiel sensiblen Vogelarten wie dem Kiebitz und der seltenen Bekassine als Lebensraum und Brutplatz diente. Flutmulden und Gräben trocknen aus, weil ein vernünftiges Wassermanagement fehlt, worunter vor allem Amphibien und Libellen leiden. Ganze Biotopverbünde brechen zusammen, weil wichtige Trittsteinbiotope nicht mehr funktionstüchtig sind.

Praktische Naturschutzarbeit ist der Schlüssel. Die Bandbreite unserer Projekte zeigt, dass wir schon lange nicht nur neue Lebensräume realisieren, sondern immer mehr „in die Jahre gekommene“ Biotope sanieren, bereits renaturierte Regionen weiterentwickeln und den Erhalt von wertvollem Grünland durch extensive Pflege - sei es durch eine behutsame Beweidung oder ein schonendes Mähen - langfristig sicherstellen.

Unsere Projekte finden statt im Main-Kinzig-Kreis (Hessen).