Waschbären waren dieses Jahr ein großes Thema bei uns. Allen ins Leben gerufenen Petitionen und sonstigen Aktionen zum Trotz, wurde der Waschbär in die Liste invasiver Arten aufgenommen, die am 13. Juli 2016 von der Europäischen Kommission veröffentlicht wurde. Sie enthält 37 Tier- und Pflanzenarten, welche ursprünglich von anderen Kontinenten nach Europa eingeführt wurden und laut eines Expertenausschusses der EU-Mitgliedsstaaten durch ihre Ausbreitung als Bedrohung für die Erhaltung der europäischen Ökosysteme und für die Artenvielfalt gelten.
Rund 12 000 gebietsfremde Tier- und Pflanzenarten kommen in Europa vor, jedoch werden nur wenige tatsächlich als invasiv eingestuft. Leider neben Nutria, Nasenbär und Grauhörnchen auch der Waschbär.
Die gelisteten Arten dürfen nicht in die EU eingeführt, dort gehandelt, gehalten, gezüchtet oder freigelassen werden, um ihre weitere Ausbreitung zu bekämpfen. Zoos zum Beispiel wird die Haltung solcher Arten weiterhin gestattet, jedoch die Zucht untersagt.

Bei TierArt wurden die Waschbären schon immer kastriert und auch eine Auswilderung kam hier nie infrage. Jedoch konnten bislang in anderen Regionen Stationen ihre aufgezogenen Waschbärenwaisen mit Genehmigung des Jagdpächters wieder auswildern, was nun verboten ist. Somit rechnen wir im nächsten Jahr mit weitaus mehr Notrufen, wenn es um die Unterbringung von Waschbären geht.
Allein dieses Jahr haben wir 20 Jungtiere bei uns aufgenommen, so dass unser Bestand auf insgesamt 36 Waschbären angewachsen ist und unsere 6 Gehege komplett ausgelastet sind. Bereits letztes Jahr haben wir für knapp 10 000 Euro 2 neue Gehege gebaut, um überhaupt Jungtiere unterbringen zu können. Da die Bärchen dauerhaft bei uns bleiben, werden wir also auch in Zukunft weitere Kapazitäten schaffen müssen, um verletzten und verwaisten Tiere helfen zu können. Diese hübschen und geschickten Rabauken liegen uns sehr am Herzen, so dass wir uns unbedingt auch zukünftig für sie einsetzen wollen.